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Schloss Ritzebüttel

Schlossensemble

Der Denkmal Bezirk umfasst eine Gesamtfläche von mehr als 8 1/2 Hektar- neben dem Schloss weitere bauliche Anlagen (Nebengebäude) sowie den Schlossgarten.

 

Die Ausdehnung des Bezirks entspricht der früheren Befestigungsanlage.

 

Während das Schloss Gegenstand eingehender bauhistorischer Untersuchungen war, werden Nebengebäude und Schlossgarten sukzessive gewürdigt und restauriert.

 

Nachfolgend finden Sie eine fotografische Führung durch unseren Schlossgarten und unser Schloss Ritzebüttel.

Zur Verfügung gestellt wurden uns diese Bilder von Dr. Thomas Ahlswede. Musikalisch unterlegt wurde die Fotoshow mit Beethoven, Klavierkonzert Nr 5, Satz II

 

Alte Wache

Um- und Ergänzungsbauten entwickelten sich aus den Bedürfnissen der jeweiligen Epochen.
So erlebte die um 1700 errichtete Alte Wache, als ältestes Gebäude des Ensembles, mehrere Umbauten.

 

1815 wurden Arrestzellen angebaut, die nicht mehr erhalten sind.
Als Ausdruck des gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses nach der sogenannten Franzosenzeit wurde 1821 schräg gegenüber sogar ein Offiziershaus errichtet. 1879 erhielt die Wache den ebenfalls im Fachwerkstil errichteten Anbau in Richtung Kirche.

 

Heute beherbergt die Alte Wache die Kulturinformation, in der man unter anderem Tickets für Theater- und Schlossveranstaltungen erwerben kann.

ehemaliges Amtsgericht

Das jüngste Gebäude findet sich direkt vor dem Schloss:
Als 1864 Justiz und Verwaltung getrennt wurde, mussten verschiedene Unterkünfte vorgehalten werden.

 

Für ein eigenständiges Gebäude reichte es damals noch nicht. Erst 1892 entstand das Alte Amtsgericht, in dem die Rechtspflege zusammengefasst wurde- Zeichen einer erstarkten Justitia und eines neuen Selbstverständnisses.

 

Heute beherbergt das Gebäude das Künstlerhaus im Schlossgarten.

Gärtnerhaus

Das heute unter Denkmalschutz stehende Haus wurde 1821 als Offiziershaus am Eingang des Schlossgartens gebaut. Ein Polizeisergeant sowie ein Polizeidiener versahen dort ihren Dienst (1822-1864). Bis zu seinem Tode 1849 nutzte das Haus auch als Wohnung der Hauptpolizist Wenzel Langer; seine Witwe durfte in dem Gebäude weiter wohnen. Langers Nachfolger, Polizeisergeant Redler, zog 1869 in das Haus ein, das 12 Jahre später auch als Meldebüro der „Fremdenpolizei“ genutzt wurde. Später lebte dort auch der Gärtner und Stellmacher Johann Gustav Taubert. Der letzte Mieter zog im Jahr 2000 aus; dann stand das Haus bis zur Sanierung 2012 leer. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es vom Schlossgärtner als Wohnhaus genutzt, daher der Name "Gärtnerhaus".

 

In den vergangenen Jahren sehr runtergekommen und unbewohnt, hat sich der Verein "Bürger für das Schloß Ritzebüttel" sehr engagiert für die Sanierung eingesetzt. Nachdem die Stadt Cuxhaven als Eigentümerin die Finanzierung des denkmalgeschützten Kleinods dank vieler Sponsoren sicherstellen konnte, erfolgte von März 2012 bis Juni 2013 die Innen-und Außensanierung. Pächter dieses Hauses ist der Verein "Bürger für das Schloß Ritzebüttel", der ebenfalls an der Akquirierung von Fördermitteln zur Sanierung beitrug und das Haus mit Leben füllt, unter anderem durch seine Vermietung.

 


Das romantische Biedermeierhäuschen ist knapp 100m² groß, verteilt auf drei Ebenen, und hat einen kleinen Garten mit großer Südterrasse . Zentral gelegen am Eingang des wunderschönen Schlossgartens und gegenüber der eindrucksvollen Martinskirche am Ritzebüttler Marktplatz.

Marstall

Der Marstall hat ein massives Erdgeschoss, ein leicht auskragendes Obergeschoss in Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Holzsprossenfenstern und ein Krüppelwalmdach. Das Erdgeschoss diente als Pferdestall. Im Obergeschoss befand sich ein Trockenboden für Getreide. Die Winde für den Transport und die Verladeluke sind noch erkennbar.

 

Der Marstall wird derzeit noch nicht öffentlich genutzt.

Schlossgarten

Amtmann Brockes legt in seiner Zeit in Ritzbüttel den Grundstein der Gartengestaltung, da er die Verteidigungsanlagen um das Schloss für nicht mehr zeitgemäß hielt und meinte, sie seien modernen militärischen Strategien nicht gewachsen:

 

Er ließ erste Plätze - von ihm "Augpunkte" genannt- anlegen, Bäume pflanzen und Beete arrangieren, bis allmählich eine kleine Parkanlage entstand.

 

Für dieses Vorgehen (Brockes handelte eigenmächtig) erhielt er übrigens vom Hamburger Rat einen "Rüffel"!

 

Obwohl durchaus Konzepte entwickelt wurden, die eine geplante Gartenanlage vorsahen, bleib die Durchführung auf kleine Parzellen beschränkt, so dass der Blick des Betrachters auch heute noch auf ein- im wahrsten Sinne des Wortes- "gewachsenes" Idyll fällt.

 

Derartige Umgestaltungen berührten die Einwohner damals aber wenig, denn der Zutritt zum Park war ihnen wie seit jeher verwehrt.
Diese Situation änderte sich erst schrittweise ab 1860 unter Amtmann Dr. Kirchenpauer, der die Wege um das Schloss an Wochentagen für die Öffentlichkeit freigab.

 

Heute ist der kostbare Baumbestand, man findet hier u.a. Atlas-Zeder, Honoki-Magnolie und Urwaldmamutbaum, mit Schildern versehen, auf denen der Name, der wissenschaftliche Name und die Herkunft zu sehen sind.

Schweizer Haus

Im Jahre 1847 wurde das Schweizerhaus als Teehaus in der Gartenanlage des Schlosses Ritzebüttel im Auftrag des damaligen Amtmanns Sthamer gebaut. Die Stilrichtung dieses Schweizerhauses findet sich auch in einigen Tee- und Gartenhäusern anderen Anlagen der damaligen Zeit wieder.

 

Das Haus liegt auf der Mitte des Parkweges, der um das Schloss sowie die Wassergrabenanlage führt. Durch die spätere Errichtung einer Freilichtbühne direkt neben dem Haus wurde dessen Bedeutung noch unterstrichen, weil beide Einrichtungen zeitweise zusammen genutzt wurden.

 

Seit den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts verfiel das Schweizerhaus zusehends. Der Stadt Cuxhaven fehlten die Mittel zur Erhaltung des Gartenhauses. Eine Erhaltung wurde seinerzeit von vielen Stimmen als unmöglich bzw. als zu aufwendig eingestuft. Ende 2003 gründete sich der Förderverein zur Erhaltung des Schweizerhauses und begann mit der Restaurierung des Hauses.