LEADER-Förderung: Hadler Region übergibt Konzept
Bewerbung um Fördermittel: Arbeitsgruppe legt Entwicklungskonzept mit mehreren Handlungsfeldern vor
Die Weichen für die Zukunft sind in der Region Hadeln gestellt: Kürzlich hat die Arbeitsgruppe das Entwicklungskonzept mit mehreren Handlungsfeldern vorgelegt und sich somit um LEADER-Fördermittel bis 2027 beworben. Für die Übergabe begrüßten die Verantwortlichen Monika Scherf, Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung, in Cuxhaven.
Die Hadler Region geht von Cuxhaven bis nach Hemmoor. In diesem Gebiet gilt es die Region zukunftsfähig zu gestalten. Dafür setzt die Arbeitsgruppe auf bestimmte Ziele. Eins davon ist die Mobilität. Um die Lebensqualität auf dem Land zu sichern, sei jetzt schnelles Handeln gefordert.
Vier weitere Handlungsfelder hat die von einem Entwicklungsplanungsbüro betreute Arbeitsgruppe in dem als Wettbewerbsbeitrag um die LEADER-Förderung eingereichten Papier benannt: Neben Klima-, Natur und Umweltschutz hat man sich in der Hadler Region für die kommenden vier Jahre die regionale Wirtschaftsentwicklung auf die Fahnen geschrieben; Bildung und Kultur ist dabei sowie das viele Lebensbereiche betreffende Thema Digitalisierung.
Ein weiterer, besonderer Schwerpunkt liegt nach Worten des Cuxhavener Oberbürgermeisters Uwe Santjer auf Perspektiven für junge Leute: „Was Kinder der Region brauchen, um vernünftig aufwachsen und (nach Ausbildung oder Studium) zurückkehren zu können, ist eine der zentralen Fragestellungen. Hier geht’s um Identitätsfindung“, betonte der Oberbürgermeister und umschrieb damit den Geist des gesamten Regionalen Entwicklungskonzeptes.
Das Amt für regionale Landesentwicklung wird die rund 21 eingegangenen Regionalen Entwicklungskonzepte nun prüfen und bewerten. Über eine endgültige Aufnahme ins Programm entscheidet das Landwirtschaftsministerium. Der Startschuss ist für Anfang 2023 geplant.
Hintergrund: Was ist LEADER?
Die Abkürzung LEADER kommt aus dem Französischen (liaison entre actions de développement de l’économie rurale). Ziel ist es, die Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. Es handelt sich dabei um ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 innovative Aktionen und Projekte im ländlichen Raum gefördert werden.
Bei LEADER gilt das sogenannte Bottom-Up-Prinzip. Das heißt: Jeder LEADER-Region steht für die nächsten Jahre ein festes Budget zur Verfügung. „Die Akteure vor Ort entscheiden dann selbst, welche Projekte für die nachhaltige Entwicklung ihrer Gemeinden am besten geeignet sind. Dabei werden die Ideen mit gemeinsam und auf Augenhöhe entwickelt“, berichtet Annika Wangerin, Dezernatsleiterin beim ArL Lüneburg. Sie und ihre Kolleg*innen sind als beratendes Mitglied Teil der „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAG), an denen neben Mitgliedern aus Politik und Verwaltung auch Vertreter von Vereinen und weiteren lokalen Institutionen teilnehmen. „Wir sind diejenigen, die später prüfen, ob die Projekte förderfähig sind. Bei uns reichen die Antragsteller auch die ganzen Unterlagen und Verwendungsnachweise ein“, erklärt Wangerin.
Finanziert wird das Programm aus dem ELER-Fonds. (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) Die Förderung erfolgt ausschließlich mit EU-Mitteln, allerdings müssen diese kofinanziert werden, beispielweise mit einem Eigenanteil.
Monika Scherf, Landesbeauftragte des Amtes für regionale Landesentwicklung (2.v.l.), nahm das für den Bereich Hadeln auf den Weg gebrachte Entwicklungskonzept für die LEADER-Periode 2023 bis 2027 aus der Hand von Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer entgegen. Foto: Stadt Cuxhaven