Stadt Cuxhaven will Wege von Stolperfallen befreien
Staatssekretär überreicht „Check“ an Denise Wächter (Mobilitätsplanerin der Stadt Cuxhaven)
Cuxhaven ist eine von zehn Kommunen in Niedersachsen, die eine komplette Landesförderung für einen Fußverkehrs-Check bekommen. Noch in diesem Jahr sollen dort die Wege von Bürgerinnen und Bürgern und Mobilitäts-Expertinnen und Experten unter die Lupe genommen werden – dabei geht es unter anderem um Sicherheit und Barrierefreiheit.
Offizieller Auftakt in Hannover: Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Verkehrsministerium, hat Denise Wächter (Mobilitätsplanerin der Stadt Cuxhaven) jetzt die Unterlagen für den „Fußverkehrs-Check“ überreicht. Doods sagte: „Gute Fußwege braucht jeder, das gilt vor der eigenen Haustür und ist erst recht wichtig für die Attraktivität von Ortszentren.“ Schon jetzt werde etwa ein Fünftel aller Wege zu Fuß zurückgelegt. Das könne noch mehr werden, dafür sei es dann aber auch wichtig, für gute Wege zu sorgen: „Gehwege sind sicher keine Verfügungsmasse mehr, die man auch für andere Zwecke heranziehen kann. Wichtig für attraktive Fußverkehre sind sichere und barrierefreie Angebote.“
Eine von nur zehn Kommunen
Cuxhaven ist eine von zehn Kommunen, die in diesem Jahr eine komplette Landesförderung für die Fußverkehrs-Checks bekommen. Die MOBILOTSIN, die Beratungseinheit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), koordiniert die Aktion. LNVG-Geschäftsführer Christian Berndt sagte: „Die Checks werden aus Landesmitteln bezahlt – aber die Ergebnisse werden eine Erwartungshaltung wecken, mit der man vor Ort umgehen muss. Sie gehen jetzt den ersten Schritt und wir sind gespannt, was der Zweite und der Dritte sein werden. Immerhin sind die eigenen Füße ja das sicherste, individuellste, klimaneutralste und pünktlichste Verkehrsmittel.“
Bei der Veranstaltung im Verkehrsministerium gab es für die Kommunen, die dabei sind, jetzt Impulse für das Projekt. Denise Wächter: „Wir freuen uns besonders mit den Fußverkehr-Checks den Fußverkehr – welcher oft unter dem Radverkehr subsumiert wird – gezielt in den Fokus zu setzen. Wir möchten die spezifischen Bedarfe unterschiedlicher Gruppen von zu Fuß Gehenden identifizieren und lokale Maßnahmen ableiten, um das 2022 beschlossene Mobilitätskonzept der Stadt Cuxhaven hinsichtlich der Fußverkehrsförderung zu konkretisieren.“ Einzelheiten würden jetzt mit der Beratungseinheit MOBILOTSIN und dem Planungsbüro Planersocietät - Frehn Steinberg Partner GmbH geklärt.
Start des Checks in Cuxhaven bereits im Spätsommer 2024
Ab Spätsommer soll es dann in Cuxhaven konkret werden. Unter anderem soll es zwei Begehungen mit Bürgerinnen und Bürgern geben. Dabei werden Fragen wie „wo kann man gut und sicher zu Fuß gehen“, „wo fehlt Platz“, „wo könnten vielleicht Sitzbänke einen Fußweg attraktiver machen“, „wo gibt es weitere Probleme wie mangelnde Sichtbeziehungen zu Autofahrern?“, thematisiert. Auch Schulwege können geprüft werden. Denise Wächter: „Uns ist wichtig, eine breite Beteiligung durchzuführen und die Einwohnerschaft und unterschiedliche Akteure der Stadt anzusprechen – schließlich bedeutet Fußverkehr Basismobilität. Denn ob wir am Deich spazieren gehen oder den Weg zur Bushaltestelle zu Fuß zurücklegen – zu einem gewissen Punkt sind wir alle Fußgängerinnen und Fußgänger und wünschen uns eine sichere, barrierefreie, komfortable und einladende Infrastruktur.“
Staatssekretär Frank Doods und Christian Berndt, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft, gratulieren Denise Wächter zum Fußverkehrs-Check in der Stadt Cuxhaven. Foto: LNVG/Schulze