Fast fünf Millionen Euro: Förderungszusage für vielsprechende Pläne der Stadt Cuxhaven
Förderung „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Die Deichstraße war einst eine der bekanntesten und belebtesten Straßen der 60er und 70er Jahre in Cuxhaven. Dieser Glanz der früheren Tage ist jedoch verflogen. Gastronomie, Restaurants und Einzelhandel wanderten peu à peu ab. Und so kam es, dass die Deichstraße kontinuierlich an Attraktivität verlor. Gemeinsam mit der Ratspolitik verfolgt die Stadt Cuxhaven nun aber eine Kursänderung. Vielversprechende Pläne wurden zusammen mit dem Büro "Lichtenstein Landschaftsarchitekten" aus Hamburg auferlegt, um diesen Bereich als innerstädtische Achse nachhaltig zu stärken. Und das Vorhaben findet Anklang: Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat am Donnerstag die Zusage einer Förderung in Höhe von 4,88 Millionen Euro für die Absichten Cuxhavens ausgesprochen.
18 Projekte werden bundesweit mit insgesamt rund 75 Millionen Euro unterstützt – allesamt im Rahmen der Förderung „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Ein hiesiges Vorhaben ist dabei: das der Stadt Cuxhaven. 4,88 Millionen Euro lautet die Summe, die für den Projekttitel „Deichband“ zur Verfügung gestellt wird. Hinter diesem Begriff versteht sich das für Cuxhaven bedeutende Bauprojekt, die Cuxhavener Deiche zu einem verbindenden Element zu entwickeln, das die unterschiedlichen Stadträume zwischen der Innenstadt und den Strandbereichen durch attraktive Freiräume mit vielfältiger Aufenthaltsqualität miteinander verknüpft. Ausgehend vom Schloss Ritzebüttel soll die Innenstadt über die Nordersteinstraße, den Schleusenpriel, die Deichstraße und über die Fährhafenverbindung bis in die Grimmershörnbucht mit den dahinterliegenden Kurgebieten besser und sichtbar miteinander verbunden werden.
Im Detail bedeutet es, dass sich viele kleinere Maßnahmen zu einem großen Ganzen zusammenschließen sollen. Der Deich entlang der Deichstraße, der aktuelle Küstenschutz der Grimmershörnbucht und das Areal am Slippen erzählen eine lange Geschichte. Aus der historischen Flaniermeile der Deichstraße, mit dem durch Bäume gesäumten Deich, ist heute eine durch Abwärtstendenzen bedrohte Einzelhandelslage geworden. Der Deich entlang der Deichstraße soll barrierefrei umgestaltet werden, um auch die Aufenthaltsqualität zu stärken. Zudem soll auch dem Einzelhandel und der Gastronomie mehr Raum gegeben werden, durch neue Vegetation, breitere Fußwege und durch neue außengastronomische Angebote. Kurzum soll die Attraktivität der Deichstraße erhöht werden, die im zurückliegenden Jahrzehnt in etlichen Teilbereichen arg Federn lassen musste. Durch eine geplante Anpassung der Böschungsneigung des Deichs besteht zudem die Möglichkeit, aus dem heutigen Fahrradschutzstreifen auf der Deichstraße einen vollwertigen Radweg zu entwickeln, der die Achse auch für den Radverkehr weiter qualifiziert. Auch die mittlerweile unansehnliche historische Hochwassermauer auf dem Deich soll in Teilen zugunsten der Durchlässigkeit und dem Blick in Richtung der Marina geöffnet werden. Entlang des Deichfußes sollen in historischer Anlehnung zudem neue Bäume gepflanzt werden und mit blühenden Flächen ein Teil zur Biodiversität und dem Stadtklima beitragen.
Die Deichstraße, der Bereich Slippen und auch der Deich an der Konrad-Adenauer-Allee sollen so überplant werden, dass dort künftig attraktive Frei- und Aufenthaltsräume entstehen. Nach dem Rückbau am Slippen könnte beispielsweise eine barrierefreie Alternative die baufällige Brücke ersetzen und dabei der darunterliegende Platzbereich als neuer Aufenthaltsraum und Auftakt in das historische Lotsenviertel neugestaltet werden. Auch für den südlichen Bereich der Deichstraße am Kreuzungspunkt der Konrad-Adenauer-Allee gibt es Planungen, eine Art Sichtfenster in den Deich einzubauen und diesen ein Stück weit abzusenken, um so einen Blick aufs Wasser und in den Hafen am Schleusenpriel zu ermöglichen. Dabei soll auch der östlich angrenzende kleine Platz, als die Anbindung in Richtung Bahnhof und Altem Fischereihafen aufgewertet werden.
„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, das Konzept, welches auch durch meine Kolleginnen und Kollegen entwickelt und durch den Ratsbeschluss auf den Weg gebracht wurde, jetzt ausgewählt wurde, um die Förderung zu erhalten. Dieser Beschluss wird uns inhaltlich voranbringen, weil wir mit den ‚Fördermitteln der Innenstadtentwicklung‘ und den ‚Fördermitteln Nationale Projekte des Städtebaus‘ ein Gesamtprojekt schaffen, was der Stadt Cuxhaven guttun wird. Nach der Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes, dem baldigen Abschluss des dazugehörigen Vorplatzes, der Aufwertung der Innenstadt, der Deichstraße und der Grimmershörnbucht sowie der Entwicklung des Alten Fischereihafens können wir sagen, dass Cuxhaven im Zentrum – mitten im Herzen der Stadt – ein neues und zukunftsweisendes Gesicht bekommen wird“, sagt Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer.
Die gesamte Kostenschätzung des Projektes beläuft sich derzeit auf 4,55 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein voraussichtlicher zehnprozentiger Eigenanteil für die Stadt in Höhe von 542.000 Euro.
Durch eine geplante Anpassung der Böschungsneigung des Deichs besteht zudem die Möglichkeit, aus dem heutigen Fahrradschutzstreifen auf der Deichstraße einen vollwertigen Radweg zu entwickeln, der die Achse auch für den Radverkehr weiter qualifiziert. Auch die mittlerweile unansehnliche historische Hochwassermauer auf dem Deich soll in Teilen zugunsten der Durchlässigkeit und dem Blick in Richtung der Marina geöffnet werden. Foto: Stadt Cuxhaven
Gemeinsam vor Ort in der Deichstraße: Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer (rechts) und Baudezernent Andreas Eickmann freuen sich darüber, dass die Erstellung des Konzeptes beim Bundesministerium auf Zustimmung trifft. Folglich werden die Ideen für die Deichstraße und umzu weiterentwickelt. Foto: Stadt Cuxhaven